Raddusch. Das Gipfelkreuz vom Schwarzen Berg
Aufgeschrieben vom Radduscher Ortschronisten Manfred Kliche ( 2021)
Im Spreewald und , gibt es nur wenige Erhöhungen in der Niederungslandschaft , dazu gehören die Dubrauer Höhe mit 93 m über NN , der Neuzaucher Weinberg ( gelegen zwischen Straupitz und Neuzauche ) mit 88 m über NN und dann folgt schon der Schwarze Berg von Raddusch mit 65 Metern über NN.
Raddusch im „Gebirge“
Der Ort Raddusch selbst breitet sich unmittelbar am Rand des Baruther Urstromtals auf einer etwa 55 bis 60 m hoch gelegenen Grundmoränenplatte aus.
Nordwestlich des Ortes erhebt sich der etwa 700 m lange und 500 m breite Bergrücken , der Schwarze Berg . Er tritt sehr stark hervor , fällt stark nach Norden zur Spreewaldniederung von 65 m auf 51 m ab. Vom Berg kann man einen weiten Blick in die Spreewaldlandschaft genießen. Der Bergrücken ist Rest einer Endmoräne aus dem Warthestadium.
Nutzen der Natur
In einem Teil des Bergrückens wurde Sand für den Deichbau , später für die Kraftwerke Lübbenau und Vetschau abgebaut. Bei den Abbaggerungsarbeiten wurden im schneeweißen Sand zahlreiche historische Funde ausgegraben , so unter anderem mittelsteinzeitliche
Feuersteinklingen , Spitzen ,Schaber ,Spalter und Pfeilspitzen , sowie ein Gefäß der jungsteinzeitlichen Kugelamphorenkultur belegt.
Aus der jüngeren Bronzezeit stammen bei der ehemaligen Ziegelei nahe der heutigen Autobahn und auf dem Schwarzen Berg angelegte Flachgräberfelder. Auf dem Schwarzen Berg bestand darüber hinaus während dieser Zeit eine Siedlung , deren Herdstellen untersucht wurden. Von dort stammt ein Depot von 66 Urnengefäßen , die sich in einer Grube befanden und eine weitere Bestätigung für eine frühzeitlichen Siedlung auf dem heutigen Radduschergebiet zeugen .
Auf der Abbaggerungsseite der Berges nisteten bis in die 1960 iger Jahre viele Uferschwalben , die aber durch den ständigen Abbau verschunden sind. Der flachere Südhang wurde als Ackerland durch die Landwirtschaft genutzt.
Zu Mauerzeiten
Zu DDR-Zeiten gab es Pläne im Teil des Abbaggerungsgebietes eine Badeanstalt zu errichten , auf dem Berg sollte eine Aussichtsturm aus Holz errichtet werden und ein Zeltplatz entstehen. Alles Pläne , die wegen Geld-und Materialmangel nicht verwirklicht werden konnten.Im Ausbaggerungsgebiet wurde zwischen den 60iger bis 1970iger Jahren eine Müllkippe eingerichtet , die später zugeschoben wurde .
Waldkindergarten & Gipfelkreuz
Nach der politischen Wende wurde ein Waldkindergarten auf dem Schwarzen Berg eingerichtet , der von der Radduscher KITA intensiv genutzt und ständig weiter ausgestaltet wird. Im Jahr 2012 richtete der Radduscher Tourismusverein den „historischen Rundweg „ ein , der hauptsächlich für die Urlauber und Touristen genutzt werden soll.
Der Schwarze Berg ist dabei eine von den 20 Stationen dieses Rundweges. Dabei gibt es auch eine Besonderheit. Zum Schwarzen Berg gibt es auch eine Sage , die vom Streit zwischen einem Riesen und einem Schneider erzählt , dabei geht es darum ,wer wohl mehr Sand in den Stiefeln hätte.
Zu dieser Sage wurde in der Nähe des Waldkindergartens eine große Tafel mit der Sagengeschichte aufgestellt.
Schweizer in Raddusch
Seit meheren Jahren kommen jährlich Touristen , vorallem aus der Schweiz mit dem Schweizer Reiseunternehmen Twerenbold nach Raddusch. Zu ihrem Aufenthalt gehört neben der traditionellen Kahnfahrt auch die Wanderung auf dem historischen Rundweg.
Die Besteigung des Berges durch die Schweizer löst dabei immer wieder viel Spaß und Freude aus, da die Schweizer natürlich andere Höhen gewöhnt sind. Bei fast jedem Besuch der Schweizer Gäste wurde aus Spaß nach dem „Gipfelkreuz und dem Gipfelbuch „ gefragt.
Dies nahm das Schweizerreiseunternehmen zum Anlass und übergab bei der Besteigung des Berges im Jahr 2017 dem Radduscher Ortschronisten eine wetterfeste Kassette mit dem Gipfelbuch. Diese sollte er dem Tourismusverein übergeben ,mit der Bitte das dieser hier auf dem Berggipfel ein Gipfelkreuz errichten sollte. Der Tourismusverein konnte den einheimischen Schmiedemeister Bernd Klinkmüller für diese Aufgabe gewinnen.
2020 begann Bernd Klinkmüller das künftige Gipfelkreuz anzufertigen. In mühevoller Arbeit hat er das Gipfelkreuz angefertigt und dabei seine Arbeitsleistung und das Material gesponsort. Der Radduscher Landwirt Fritz Buchan hat dazu als Eigentümer die entsprechende Fläche zum Aufstellen des Gipfelkreuzes zur Verfügung gestellt. Der Unternehmer Matthias Mutschke, „ Gasthaus zum Slawen „ stellte kostenlos den benötigten Beton zur Verfügung und die Firma „ Richter Werbung „ wird eine Tafel zur Geschichte des Berges kostenlos anfertigen .
Nun im Jahr 2021 ist es soweit . Das Gipelkreuz ist auf dem Schwarzen Berg durch den Vorsitzenden des Tourismusvereins Frank Zeugner , Matthias Mutschke und Peter Schapp vom Ortsbeirat aufgestellt worden. Frank Zeugner ist weiter aktiv um das Gipfelkreuz noch attraktiver zu gestalten ,sollen weitere Feldsteine und Findlinge um das Kreuz gelegt und ein Gipfelbuch beschafft und angebracht werden.
Mit dem Gipfelkreuz erfährt der „historische Rundweg „ in Raddusch eine weitere Bereicherung. Also nutzen sie den nächsten Aufenthalt in Raddusch und besuchen sie den Gipfel des Schwarzen Berges , dann können sie sich selbst vom Gipfelkreuz überzeugen ! Erleben Sie den Ort Raddusch auf unseren Wanderungen mit Manni Kliche – Infos unter Tägliche Pauschalen.
Quellen : Die Ortschronik von Raddusch von Manfred Kliche
Burger und Lübbenauer Spreewald , Seite 168/169
Akademie- Verlag Berlin 1981
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